heroal Newsletter Bauen und Modernisieren - April 2022

Textiler außenliegender Sonnenschutz für Wohnräume wird immer wichtiger. Im Home Office sorgt er z.B. ganzjährig für optimalen Blendschutz, während durch das natürliche Tageslicht das Wohlbefinden gesteigert und Stress reduziert wird. Zusätzlich ermöglicht ein außenliegender Sonnenschutz in den Sommermonaten einen effektiven Hitzeschutz und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Zudem bieten einige Lösungen die Möglichkeit, Räume wie z. B. das Schlafzimmer komplett zu verdunkeln. In Mietshäusern oder Mietwohnungen ist das Anbringen eines außenliegenden Sonnenschutzes in Eigenregie jedoch nicht erlaubt, wenn es mit baulichen Veränderungen an der Gebäudehülle einhergeht. Das Anbringen eines Sonnenschutzes obliegt in der Regel dem Mieter. Nur in besonderen Fällen, wenn sich beispielsweise die Wohnung durch Sonneneinstrahlung und Hitze zu stark aufheizt, kann sich der Mieter an den Vermieter wenden und seinen Anspruch im Notfall auch gerichtlich geltend machen. Wenn Sie für Ihre Mietimmobilie nach einer Sonnenschutzlösung suchen, an der Sie lange Freude haben, sollten Sie folgende Punkte unbedingt beachten.

Wann benötige ich eine Genehmigung?

Möchten Sie als Mieter nachträglich einen Sonnenschutz anbringen, weil Sie z.B. einen Blendschutz im Home Office wünschen, sollten Sie zunächst Rücksprache mit Ihrem Vermieter halten. Eine Genehmigung ist zwingend erforderlich, sofern das Anbringen des Sonnenschutzes zu baulichen Veränderungen oder Beschädigungen des Fensters führt, wenn z.B. in die Fenster gebohrt werden muss. Tipp: Holen Sie die Genehmigung des Vermieters immer schriflich ein. Eine mündliche Genehmigung ist nicht ausreichend.

Was sind bauliche Veränderungen?

Bauliche Veränderungen nach § 22 Abs. 2 WEG sind auf Dauer angelegte Veränderungen bereits bestehender Teile des Gebäudes. Dazu zählen Umbaumaßnahmen, nicht erforderliche Eingriffe und optische Veränderungen, die das Aussehen des Gebäudes beeinflussen. Dies sind z.B. ein neuer Farbanstrich im Außenbereich, das Anbringen eines fest installierten, außenliegenden Sonnenschutzes oder einer Markise und das Austauschen der Fenster.

Seit 2021 vereint die BEG (Bundesförderung für effiziente Geäbude) die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien mit dem Ziel, die CO2-Emissionen weiter zu senken und Investitionen in besonders nachhaltige und energieeffiziente Gebäude attraktiver zu gestalten. Die BEG fördert unter anderem einzelne Sanierungsmaßnahmen sowie den Neubau oder vollständigen Umbau von Gebäuden zu Effizienzhäusern und -gebäuden.

In der folgenden Grafik erhalten Sie einen Überblick über die drei Teilprogramme des BEG und die Träger der jeweiligen Förderung.

Was bisher geschah

24.01.2022: Förderstopp

• Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stoppte die Förderprogramme der KfW.
• Betroffen hiervon waren Kredite und Zuschüsse der KfW im Rahmen der Förderung für „Wohngebäude (WG)“ und „Nichtwohngebäude (NWG)“ (in der Grafik rot umrandet) für den Bau, Ersterwerb und die Sanierung von KfW-Effizienzhäusern (EH-40 und EH-55).
• Das ursprünglich bis zum 31.01.2022 laufende Förderprogramm für den Neubau von Energieeffizenzhäuser 55 (EH-55) wurde vorzeitig und endgültig eingestellt.
• Förderkredite der KfW für Einzelmaßnahmen (in der Grafik rot umrandet) waren ebenfalls betroffen.
• Die von der BAFA über Zuschüsse geförderten Einzelmaßnahmen (in der Grafik blau gestrichelt umrandet) waren nicht betroffen.
• Die Förderung der Energieberatung für Wohngebäude waren nicht betroffen.

22.02.2022: Energetische Sanierungen sind wieder förderfähig

• Die Förderung von energetischen Sanierungen konnte wieder aufgenommen werden.

20.04.2022: Wiederaufnahme der Förderung für KfW-Effizienzhaus 40 unter veränderten Bedingungen

• Wiederaufnahme der Förderung für Neubauten oder den Kauf eines Effizienzhauses ist unter veränderten Bedingungen wieder möglich.
• Die Fördermittel wurden auf 1 Mrd. Euro begrenzt.
• Die Förderung ist nur noch als Tilgungszuschuss auf einen Kredit möglich.
• Die Förderung in der Zuschussvariante kann nur noch von Kommunen und Betroffenen der Hochwasserkatastrophe genutzt werden.
• Es wird nur noch das Energieeffizienzhaus 40 in den folgenden Varianten mit halbierten Fördersätzen gefördert:

• Effizienzhaus/Effizienzgebäude 40 EE (Erneuerbare-Energien-Klasse) - 10 %
• Effizienzhaus/Effizienzgebäude 40 NH (Nachhaltigkeitsklasse) - 12,5 %
• Effizienzhaus 40 Plus - 12,5 %

Hinweis: Die Fördermittel waren innerhalb weniger Stunden komplett ausgeschöpft.

21.04.2022: Neue Voraussetzungen für Förderung von Neubauten

Seit dem 21.04.2022 können wieder Anträge für die Förderung von Neubauten gestellt werden. Voraussetzung für die Förderung ist ab diesem Zeitpunkt das Qualitätssiegel nachhaltiges Bauen*.

Ausblick 2023

Ab 2023 soll die Neubauförderung durch eine neues Programm „Klimafreundliches Bauen“ ersetzt werden. Die Anforderungen aus dem Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen* werden hierzu weiterentwickelt.

Warum wurde das KfW Programm gestoppt?

Im November letzten Jahres wurde das Auslaufen der BEG Neubauförderung für Energieeffizienzhäuser 55 zum 31.01.2022 angekündigt. Grund dafür war, dass der Effizienzhausstandard 55 bei Neubauten mittlerweile weitestgehend üblich ist und daher nur Anreize für den energieeffizienteren Effizienzhausstandard 40 geboten werden sollen. Auch führt die Förderung der Sanierung von Bestandsimmobilien zu einer höheren CO2 Einsparung je Fördereuro als die Förderung eines Neubaus. Dies führte zu einer nicht erwarteten Antragsflut, bei der bis zum 24.01.2022 Anträge mit einem gesamten Fördervolumen von mehr als 20 Mrd. Euro eingingen. Die Mittel der BEG Förderung lagen hierfür nur bei 5 Mrd. Euro.

Mehr Informationen zum BEG >

_{*Das Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude ist bereits seit Mitte 2021 optionaler Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (Bonus im Rahmen der „Nachhaltigkeitsklasse“) und wird nun verpflichtend, um die Neubauförderung beantragen zu können. Damit wird ein wichtiges Signal für die Neuausrichtung auf nachhaltiges Bauen gesetzt.}