Barrierefreiheit

• Was ist Barrierefreiheit?

  Barrierefreiheit wird nach dem deutschen Behindertengleichstellungsgesetz (BGG, § 4) wie folgt definiert:

  "Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig."

• Barrierefrei, rollstuhlgerecht oder doch seniorengerecht?

  Die bekannten Begriffe seniorengerecht und altersgerecht sollte man nicht mit einer barrierefreien Gestaltung des Wohnraums verwechseln. Barrierefrei oder Barrierefreiheit ist im deutschen Behindertengleichstellungsgesetz (§4) definiert und legt Mindestbedingungen dafür fest, wie Lebensbereiche gestaltet werden müssen.

• Worauf sollten Sie beim barrierefreien Bauen oder Umbauen achten?

  Barrierefreies Bauen wird seit Ende 2010 in der Norm DIN 18040 für öffentliche und private Gebäude definiert. Dabei bestimmt und definiert die DIN 18040 Teil 2 die Grundlagen für die barrierefreie Planung, Ausführung und Ausstattung von Wohnungen, Gebäuden mit Wohnungen und deren Außenanlagen. Ziel der Norm ist die Definition der Anforderung, welche für eine barrierefreie Nutzung der Häuser erfüllt sein müssen. Darüber hinaus berücksichtigt die DIN SPEC 1104 einen möglichst geringen Kraftaufwand für einen leichten Zugang von Türen. Des Weiteren zeigt die Richtlinienreihe VDI 6008 verschiedene Möglichkeiten auf, Barrieren zu vermeiden oder zu reduzieren.

  Neben der Erfüllung der Normen für ein rollstuhlgerechtes oder barrierefreies Haus (DIN 18040), sollten Sie keine Abstriche in der Funktionalität, Langlebigkeit und Optik Ihrer Fenster, Türen, Rollläden, Rolltore oder Ihres Sonnenschutzes machen. Dabei können Sie auf individuelle Fördermöglichkeiten zurückgreifen.

• Wann spricht man von der Nullbarriere bei Türen?

  Man unterscheidet bei Türsystemen zwischen einer barrierefreien Tür und einer Tür mit schwellenloser Nullbarriere (0-Barriere oder Nullschwelle). Barrierefreie Türen umfassen alle Türsysteme mit einer Bauhöhe der Schwelle von maximal 20 mm. Türen mit Nullbarriere sind hingegen absolut stufenlos und weisen keine Einschränkungen durch eine Schwelle auf. Für barrierefreie Einrichtungen der Kategorien Gesundheit und Pflege, Verwaltung oder Kultur sowie barrierefreie Wohnungen und Häuser werden schwellenlose 0-Barrieren bei allen Türen vorausgesetzt.

  Weitere Merkmale barrierefreier Türen sind die Türbreite, bzw. Durchgangsbreite, die Höhe des Drückers oder Griffs sowie die automatische Bedienbarkeit.

• Welche Förderung für den altersgerechten Umbau gibt es?

  Der Gesetzgeber unterstützt die normativen Vorlagen (DIN 18040) durch eine Ergänzung des KfW Kreditprogramm 159 "Altersgerecht Umbauen ". Dabei werden Modernisierungsmaßnahmen gefördert, bei denen Barrieren reduziert, Wohnkomfort erhöht oder in Einbruchschutzmaßnahmen investiert wird. Gefördert werden Personen, unabhängig vom Alter, die eine Wohnimmobilie barrierearm umbauen oder barrierearm umgebauten Wohnraum als Ersterwerber kaufen.

  Weitere Informationen zum KfW Kredit "Altersgerecht Umbauen" und anderen Förderprogrammen finden sie hier:

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